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Das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Heinsberg organisiert die zweite kreisweite Integrationskonferenz!
Vielfalt leben im Kreis Heinsberg!
Das KI organisiert regelmäßig themenspezifische Austausch-Formate für spezifische Akteure im haupt- und ehrenamtlichen Bereich. Größere Integrationskonferenzen dienen dazu, möglichst alle haupt- und ehrenamtlichen Akteure in der regionalen Integrations- und Migrationsarbeit zusammenzubringen und zusammenzuhalten!
Nach einem erfolgreichen Auftakt mit der ersten Integrationskonferenz am 29.11.2021 möchte das KI diese positive Erfahrung fortführen. Dies ist auch der Wunsch unserer Kooperationspartner, einer Reihe der im Kreisgebiet agierenden Institutionen sowie ehrenamtlichen Gruppierungen.
Während die erste Integrationskonferenz thematisch absichtlich umfassend und generell gehalten wurde, wird die zweite Integrationskonferenz am 19.09.2024 eine inhaltliche Richtung verdeutlichen, nämlich die Entwicklung der kommunalen Integrationsarbeit in den letzten Jahren bis hin zu zukunftsrelevanten Perspektiven.
Die Integrationskonferenz findet in Präsenz in den Räumlichkeiten der Festhalle Oberbruch, Carl-Diem-Straße 6, 52525 Heinsberg statt und ist ganztägig geplant. Am Vormittag werden Grußwörter von Seiten des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen in Person der Leiterin der Abteilung Integration, Frau Aslı Sevindim, und vom Landrat des Kreises Heinsberg, Herrn Stephan Pusch, gesprochen. Darauf folgt ein konzentrierter Input von Frau Prof. Dr. Katrin Möltgen-Sicking (Professorin für Politikwissenschaft und Soziologie an der FHöV NRW bzw. der HSPV NRW). Nach einem multiperspektivischen Podiumsgespräch mit spannenden Gästen, schließt sich vor der gemeinsamen Mittagspause und dem Besuch der Messestände ein kreativer Live-Act mit Herrn Mohamed El Boujaddaini (Interkultureller Trainer und Standup-Comedian) an. Die Integrationskonferenz wird von der bekannten und erfolgreichen Fachmoderatorin, Frau Souad Lamroubal, dirigiert. Ein live Graphic Recording zeichnet die Kerninhalte verschiedener Tagesordnungspunkte künstlerisch auf, so dass spannende Ergebnisbilder zu der Veranstaltung geschaffen werden.
Am Nachmittag folgen themenfokussierte Fachforen, welche vom Team des KI organisiert, durchgeführt und moderiert werden. Diese bilden aktuelle Arbeitsschwerpunkte des KI ab und dienen dazu, dass Akteure themenspezifischen Input erhalten und auf dieser Basis ins Gespräch kommen. Die Ergebnisse dieser Fachforen werden ebenfalls von einem Graphic Recording begleitet und sollen im Nachgang der Konferenz den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt werden. Inhaltliche Informationen zu den Fachforen erhalten Sie unten in den jeweiligen Abstracts.
Partizipation und Teilhabe sind nicht nur plakative Schlagwörter für das KI, sondern es wird auf die Umsetzung geachtet, auch im Kontext der Integrationskonferenz. Deswegen wurde bei der Planung darauf Wert gelegt, dass die Teilnehmenden im Vorfeld schon ihre Themen und Ideen bei der Anmeldung äußern und während der Konferenz mit Hilfe vom digitalen Tool Mentimeter ebenfalls mitteilen können.
Als Kommunales Integrationszentrum achten wir auf gegenseitigen Respekt und Toleranz in unserer diversen Gesellschaft und möchten diesen respektvollen Umgang auch für die Integrationskonferenz aussprechen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme, denn nur gemeinsam können wir diese gesellschaftsrelevanten Themen fördern und fordern!
Fachforen
Fachforum 1: Migrationsgesellschaftliche Öffnungsprozesse in Regelsystemen fördern/fordern am Beispiel der öffentlichen Verwaltung
In einer Migrationsgesellschaft sind Integrationsprozesse abhängig von gegenseitigen Öffnungs- und Anpassungsmechanismen, dies wird vor allem in bestehenden Regelsystemen wie öffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Bildungssystem deutlich. Von MigrantInnen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte wird erwartet, dass sie sich schnellstmöglich in das „neue“ System einfügen, anpassen und sich zurechtfinden. Multiperspektivische Erfahrungen zeigen, dass diese Anpassungsprozesse von den oben genannten Personenkreisen sich nicht einfach umsetzen lassen, vor allem nicht, wenn das bestehende System nicht bereit ist, auf die gesellschaftlichen Veränderungen strukturell zu reagieren. Darum geht es in diesem Fachforum. Migrationsgesellschaftliche Öffnungsprozesse von sogenannten Regelsystemen sind möglich und dazu existieren Konzeptideen. Diese sollen im Fachforum 1 vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Als Beispiel soll die „Migrationsgesellschaftliche Öffnung der öffentlichen Verwaltung“ in den Vordergrund gestellt werden. Das Ziel in diesem thematischen Kontext ist es, den MigrantInnen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten in öffentlichen Verwaltungen besser zu ermöglichen, welches gleichzeitig einen wichtigen demokratischen Grundgedanken in sich trägt: Teilhabe für alle in einer Gesellschaft!
Methodisch sind ein Input von Dr. Aslı Topal-Cevahir sowie ein anschließender Talk mit wichtigen Akteuren aus der Region geplant.
Fachforum 2: Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zielsprache – ein unüberwindbarer Gegensatz oder gelebte Normalität?
Sprache ist eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen unserer Gesellschaft. Dabei stellt Mehrsprachigkeit gelebte Normalität dar und ist Teil der gesamtgesellschaftlichen Wirklichkeit. Das Erlernen der deutschen Sprache für zugewanderte Kinder und Jugendliche im Kontext KiTa und Schule ist die Schlüsselkompetenz für eine gelungene gesellschaftliche Integration und Teilhabe.
Kindertageseinrichtungen und Schulen stellen dabei wichtige Schaltstellen entlang der biographiebegleitenden Bildungsketten und den gelingenden Übergängen zwischen den Bildungsorten dar, stoßen Unterrichts- und Einrichtungsentwicklungsprozesse an und tragen zu einem wertschätzenden Umgang mit Mehrsprachigkeit bei. Das Erlernen der deutschen Sprache als Alltags- und Bildungssprache bleibt dabei ein wichtiges Ziel.
Pädagogische Fachkräfte haben den Auftrag, den pädagogischen Alltag in allen Bildungsbereichen anregungsreich zu gestalten, denn dies hat einen entscheidenden Einfluss auf die Förderung und Entwicklung der Kompetenzen von Kindern.
Im Alltag ergibt sich gerade hier die Herausforderung, wie Mehrsprachigkeit in KiTa oder Schule gelingen kann. Folgende Fragen werden im Fachforum erarbeitet:
- Wie passen Mehrsprachigkeit und Sprachförderung Deutsch zusammen?
- Wie kann die Förderung der Familiensprache(n) unterstützt werden, wenn man selbst diese Sprache nicht spricht?
- Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich bei sog. Übergängen?
An Best Practice Beispielen sollen unter anderem Möglichkeiten der alltags- und unterrichtsintegrierten Sprachbildung aufgezeigt werden.
Frau Dieck-Prüter, Fachberaterin Sprach-Kitas NRW, wird Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie sprachliche Bildung im Kontext KiTa unter Berücksichtigung der Herkunftssprache und der Zielsprache Deutsch gelingen kann.
Weiterhin wird der Leiter der Gesamtschule Heinsberg-Waldfeucht, Herr Peter Ruske, das schulinterne und unterrichtsintegrierte Sprachförderkonzept im Rahmen der Erstförderung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche, sowie die Zertifizierung durch die Prüfung des von der Kultusministerkonferenz aufgelegten Deutschen Sprachdiploms vorstellen.
Sprachliche Vielfalt wird dabei als Chance in KiTa- und Schulentwicklung verstanden, deren Vorteile sich in einer vielfältigen, multikulturellen und wirtschaftlich globalisierten Welt besonders gut zeigt.
Fachforum 3: Kommunales Integrationsmanagement (KIM)
Das Kommunale Integrationsmanagement NRW (kurz: KIM) fördert die Integration und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Fluchthintergrund, Neuzugewanderten und Menschen mit Einwanderungsgeschichte „von der Einreise bis zur Einbürgerung“.
KIM will bestehende Angebote und Leistungen koordinieren, verzahnen und Prozesse fortschreiben. Ein Ziel ist die Weiterentwicklung der lokalen Integrations- und Migrationslandschaft. Bedingungen hierfür sind Systemwissen, die Stärkung kooperativer Strukturen und die Abstimmung von Handlungsweisen zwischen Akteuren aus der ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Integrationsarbeit.
Das Fachforum KIM öffnet den Raum zur Diskussion und gibt Möglichkeit zum Austausch.
Der Ablauf sieht eine einleitende Vorstellung der KIM-Umsetzung im Kreis Heinsberg durch die KIM-Koordination vor.
Eine moderierte Diskussion zwischen den Teilnehmenden schließt daran an.
Geleitet wird der Austausch von zwei Fragen:
- Welche Bedarfe, Herausforderungen und Chancen in der Integrationsarbeit sehen Sie?
- Haben Sie Ideen für die Weiterentwicklung von bestehenden Angeboten oder Prozessen?
Des Weiteren sind folgende Themenbereiche bestimmt worden, die als Orientierung und Hilfestellung zur thematischen Einordnung des Inputs dienen:
- Sprache und Bildung
- Arbeitsmarkt
- Soziale Teilhabe
- Gesundheit und Versorgung
Im Sinne der Förderung eines interdisziplinären KIM-Verständnisses geht es damit zudem um die eigene Verortung im KIM-Wirkungsgefüge, um Input im Hinblick auf Bedarfe, Herausforderungen und Chancen sowie um Identifizierung thematischer Inhalte in der kommunalen Integrations- und Migrationsarbeit.
Geplanter Programmablauf